Marina Zwetajewa (1892-1941)

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Marina Zwetajewa wurde 1892 in Moskau in eine kulturell engagierte Familie hineingeboren. Aber diese Familie hatte ihre Spannungen. Der Vater (ein Philologe und der Gründer des späteren Puschkin-Museums) heiratete zweimal, kam aber nie über den Tod seiner ersten Frau hinweg. Die sprunghafte Mutter bevorzugte die jüngere Schwester von Marina. Zudem hatte sie zwei Geschwister aus der ersten Ehe des Vaters. Die Mutter wollte Marina mit viel Mühe zur Pianistin machen – aber die Tochter wollte lieber dichten. Die Mutter bekam Tuberkulose – und die Familie reiste durch Europa in der Hoffnung, die Mutter von der TB befreien zu können. Die Mutter starb 1906 an dieser Krankheit. Auf diesen Reisen lernte Zwetajewa unterschiedliche Sprachen und liebte Deutschland (1914 dichtete sie ein Liebeslied auf Deutschland; den Einmarsch der Nationalsozialisten in der Tschechoslowakei kritisierte sie in Gedichten intensiv; vorher hatte aber das Wiedersehen mit Deutschland schon einen Knacks bekommen) und war mit vielen Dichtern Deutschlands vertraut. An unterschiedlichsten Schulen bekam sie Probleme und wurde ausgeschlossen, machte dann aber doch den Abschluss. Sie studierte für ein Semester in Frankreich. In späterer Zeit hatte sie brieflichen Kontakt zu Rilke, zu Pasternak und anderen. Ihr erster Gedichtband erschien 1910. Sie bewunderte Blok und Achmatova, lebte zeitweilig in der Künstlerkolonie bei Woloschin. 1912 heiratete sie Sergej Efron – eine aufgrund späterer revolutionärer Zeiten spannungsreiche Ehe: er schloss sich den Weißen – den Antikommunisten (1) – an, sie war entsprechend allein in Moskau, hungerte mit ihren Töchtern, gab die jüngere Tochter Irina (geboren  1917) in ein Kinderheim, in der Hoffnung, dass es das Mädchen versorgen könnte. Doch Irina starb dann vor Hunger. Wobei nicht verhehlt werden darf, dass sie eine harte Mutter war, was sie auch einmal selbst in einem Gedicht beschrieben hat. Zwetajewa konnte ihre „nicht zeitgemäßen“ Gedichte nicht publizieren (Rakusa 177), war aber so mutig, an einem Dichterinnen-Abend die Schwäne (also die Weißen) zu besingen. Doch der Staat reagierte nicht aggressiv, wie sie dachte. 1921 konnte sie wieder einen Gedichtband veröffentlichen. Der Ehemann floh, als die Weißen nicht mehr siegen konnten, nach Prag, sie zog 1922 mit ihrer Tochter Ariadna (geboren 1912) hinterher in die Tschechoslowakei. Dort wurde ihr Sohn Georgi geboren. Sie ging nach 17 Jahren mit der Familie nach Paris, sie lebten in großer Armut. Obwohl sie unter den Exilierten zunächst Anklang gefunden hatte, kühlte das Verhältnis ab, weil Marina den kommunistischen Dichter Majakowski besang. Ihr Mann wollte wieder nach Russland zurückkehren, arbeitete für den sowjetischen Geheimdienst, wurde beschuldigt, einen Dissidenten ermordet zu haben. Die Familie zog 1939  nach und nach wieder nach Russland, erst Ariadna, dann Efron, zuletzt sie selbst. Der Mann wurde 1941 erschossen und ihre Tochter fünfzehn Jahre lang inhaftiert und verbannt. In der Sowjetunion waren alle aus dem Ausland Kommenden unerwünscht (trotz einer Rückkehrkampagne), sie hatte somit keine große Unterstützung. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde sie mit dem Sohn 1941 in eine Stadt weiter östlich umgesiedelt. Dort hat sie sich im August desselben Jahres am 31.08.1941 das Leben genommen.

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Ihre Gedichte sind zum Teil unverständlich. Aneinander gereihte Worte, Ausbrüche. Ich denke, das hat nicht allein mit ihrer sprunghaften Persönlichkeit (wie sie selbst erkennt), sondern auch mit der Zeit zu tun, in der sie lebte. Eine Zeit des Aufruhrs, eine Zeit, in der nicht alles wegen der angeblichen Herrschaft der Arbeiter und Bauern deutlich geschrieben werden durfte, was man dachte. Die Revolution hat sich tief in sie eingebrannt. Die schlimme Zeit wird in vielen Gedichten in ihrer ganzen Blutrünstigkeit, mit ihrem Sterben und Morden angesprochen. Ganz anders als bei Pasternak. Er ist ein Fels in der Brandung. Zwetajewa ist eher die spritzende Welle – springt hin und her, lässt viel Raum für Assoziationen – auch für Unverständnis. Vielleicht fühlt sie sich als Nachfolgerin der rätselhaft sprechenden Sibylle (s. den Zyklus: „Bäume“: Zyklus „Sibylle“). Auch bei dem Versuch, sich hineinzudenken, ist es schwer, manches zu verstehen – können das andere, außer vielleicht ein paar Zeitgenossen? Vielleicht hindert auch das Verstehen, dass ich kein Russisch beherrsche, somit auf Übersetzungen sowohl in Büchern als auch mit Deepl und anderer Übersetzungssoftware angewiesen bin.

Berücksichtigte Buchausgaben:
Marina Zwetajewa: Mit diesem Unmaß im Maß der Welt. Gedichte 1913 bis 1939. Ausgewählt und aus dem Russischen Übertragen von Erich Ahrndt. Leipziger Literaturverlag, Leipzig 2012;
Marina Zwetajewa: Versuch, eifersüchtig zu sein, Gedichte Russisch-deutsch, hg. v. Ilma Rakusa, Bibliothek Suhrkamp, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 2002;
Torsten Schwanke: Marina Zwetajewa Gedichte II | PDF (scribd.com)
Wolfgang Kasack: Christus in der russischen Literatur: Ein Gang durch ihre Geschichte von den Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Urachhaus, Stuttgart 2000
Marina Zwetajewa. Lyrik ins Deutsche übertragen von Eric Boerner, Berlin 2012 e-Book
Texte: Wikisource: Marina Zwetajewa mit den Übersetzungen von Google bzw. Deep-L (von mir inhaltlich angepasst)
Biographie: https://ru.wikipedia.org/wiki

Viele Gedichte sind in ihrer Zerrissenheit großartig, denn es stellt sich immer die Frage: Wie kann das Schlimme einer Zeit in Gedichten, die eigentlich Harmonisches wiedergeben, ausgesprochen werden? Zwetajewa beherrscht diese Kunst. Zum Beispiel in: „Wie sie aufflammen!“ (1921); und in „Ich will weder Liebe noch Ehre“ (1920) schreibt sie, sie wolle in einer Zeit des Hungers, der Erschießungen, der Folter – einfach nur ruhig sterben. Diese politische Willkür, die 1920 herrschte, beschreibt sie auch im Gedicht „Die Arme sind lebendig gekreuzt“: Sie stirbt, so das Gedicht, ohne das Sterbesakrament empfangen zu haben, die Seele hat einen Riss, das Leben ist hoffnungslos. Sie fragt, wofür sie bestraft werde? Weil der Himmel sich für sie interessiert, so ihre Antwort. (In einem Brief an Pasternak schrieb sie, dass Gott ihr alles nimmt, um sie zu eine große Dichterin zu machen; http://www.planetlyrik.de/marina-zwetajewa-gedichte/2015/03/) Ihr Gottesbild entspricht ihrer Erziehungsvorstellung. Das heißt: Es hat sich gewandelt.

Das Thema Tod ist in den Gedichten von 1920 häufiger Inhalt. So beschreibt sie in „Ich sitze ohne Licht“, dass sie ohne Licht, Brot, Wasser leben müsse. Gott schicke ihr die Not, schicke sie lebendig in den Himmel – und er werde sie dann wegen ihrer Mühen in den Himmel bringen. Trotz der Bedrohungen bleibt sie dabei, ihre Gotteserfahrungen auszusprechen. Und so ist auch der Tropfen, den sie spürt, eine Träne des Himmels, in der jemand um sie weint. Und das geschrieben in Zeiten massiver Not – sie weiß, sie ist nicht allein („Wie eine warme Träne„). Aber dennoch hat sie auch verzweifelte Stunden. So schreibt sie 1919, dass sie nicht mehr leben möchte: „O mein Gott, … ich will nicht atmen, Hände kreuzen.“ Schon im „Gebet“ (1910) bittet sie Christus und Gott am Anfang des Tages mit 17 Jahren um den Tod, denn sie habe eine märchenhafte Kindheit von Gott geschenkt bekommen. Ihr Leben wird sich massiv ändern. Aus der Zeit der Märchen wird eine äußerste schwere Zeit. Immer wieder wird Zwetajewa in der Literatur als Rebellin gegen Gott angesehen. Ich denke, das kann so pauschal nicht gesagt werden, wie zu sehen sein wird. 1919 schreibt sie: So lange sie am Leben ist, steht Gottes Haus. („Gott! – Ich wohne“)

Es sei angemerkt, dass das Gedicht „Auf einem roten Pferd“, von 1921, möglicherweise auf die Apokalypse anspielt – und von daher auch spannend interpretiert werden kann. Wie dem auch sei, es ist in diesem Gedicht die Rede davon, dass er „Für uns – gekreuzigt“ wurde. Von dem Gekreuzigten spricht sie auch in dem Gedicht „Kreuzigung“ (1912). Es ist aber eine ganz besondere Form: es ist das Jesus-Kind, das gekreuzigt wurde. Und das Jesuskind vertritt all die anderen Kinder: „Sei du mit Ihm, / Mit zarten Kindern, sei´s alle Zeit.“ (Ü: Kasack)

Spannend in dem Zusammenhang „Nicht-Verstehen“ der Gedichte ist das Gedicht Nummer 7 aus dem Zyklus „Bäume“. Wiki-Source zitiert einmal das Gedicht in der jetzigen Fassung – und auch in einer Vorform: https://ru.wikisource.org/wiki Die vielen Anspielungen auf die Bibel in der jetzigen Fassung könnten „Zufall“ sein: aufgefahren, aufgestanden, Psalm, Schriftrollen usw. In der Vorform ist vom Ahorn die Rede, der lichtgeborene Priester, der sich nur um Gott kümmert – der Stamm die Säule der Kathedrale, unerschütterlich wie ein Psalm. Von der Bibel ist die Rede, von der Trennung des Lichtes von der Dunkelheit (Schöpfungsgeschichte Genesis 1) – und dann: „So nackt und rein / Ist das Licht, das ich drei Nächte hintereinander / In ein Gedicht werfe: Jedes Blatt / Ist ein ganzer Messias.“ Es wird an diesem Beispiel schön deutlich, wie sie mit den Texten gearbeitet hat – sie wurden immer abstrakter.

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In ihren Texten begegnen viele Namen griechischer Mythologie aber auch Engel-Namen (1916 schrieb sie in einem Gedicht, dass sie viel weine, weil sie die Engel mehr liebe als Gott), alttestamentliche Ereignisse und Namen werden aufgegriffen – und mit den Namen sind Geschichten verbunden, umfassende Texte: Adam, Rachel, Sarah, Mose, Saul, Samuel, David, Salomo, Hiob u.v.a. So heißt es in dem Text „Dichter“, dass es in der Welt viel Schlimmes gibt, Schlimmes angesichts dessen Menschen selbst Hiob beneiden. Und Poeten sind Parias, die mit den Göttern streiten. Oder es wird in dem Gedicht „Fabrik“ (1922) von den letzten Posaunen (die Fabriktrompete) gesprochen, die über die Stadt Verderben bringen – und dann hilft kein Mittler (Jesus Christus) und Gott selbst ist im Rauch des Verbrannten, ist in Kranken und Gefangenen angenagelt, gefoltert. Auf solche Texte werde ich nicht weiter eingehen. Ebenso gibt es in ihren Gedichten eine Unmenge an Zitaten aus der Bibel. Auch diese werde ich nicht vertiefen. Die Gedichte in der Zeit vor der Revolution werde ich ebenfalls weniger berücksichtigen – auch wenn in ihnen sehr intensive Glaubensgedichte zu finden sind, so von 1910 „Ein weiteres Gebet“: „Und wieder beuge ich meine Knie vor dir, / Sehe deine Sternenkrone in der Ferne. / Lass mich verstehen, Christus, dass nicht alles nur ein Schatten ist. / Lass mich endlich einen Schatten umarmen!“. Es sei auch auf den Zyklus „Johannes“ (1917) hingewiesen. Sie ist am Tag des „Johannes des Evangelisten“ geboren worden. In diesem Gedicht schreibt sie: Die Lippen Gottes fallen auf meine Lippen – der junge Sturm lauscht Gott – Gott lauscht auf den jungen Sturm. (Dass sie am Tag von Johannes dem Evangelisten geboren wurde, wird auch in anderen Gedichten ausgesprochen.) Eigenwillig ist das Gedicht über die Auferweckung der Tochter des Jairus (1917): Das Fleisch will nicht auferweckt werden. Es will Ruhe haben, wehrt sich gegen den Aufwachbefehl Jesu. Und es endet: „Der Herr sagte: Schlaf.“

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1918 („Ich lebe gerne vorbildlich und einfach„) schreibt sie, dass sie wie Geschöpfe Gottes einfach lebt, dass der Geist ihr Begleiter und Führer ist und sie ergänzt: wie Gott es ihr befohlen hat. Entsprechend einfach dankt sie in einem Gebet für das liebliche Fleisch, die unsterbliche Seele. Für das heiße Blut, das kalte Wasser, für Liebe und Wetter. Im August 1918 spricht sie noch: „Neue Menschenmassen – andere Fahnen! / Wir bleiben unserem Schwur treu, / Denn schlechte Führer sind Winde.“ Und so ist sie, wie wenige andere auch, Gott treu geblieben, trotz der atheistischen Kämpfe gegen Gott. Sie hatte immer eine Ikone bei sich und sprach ein Gebet, das nicht um Reime bat, sondern um Kraft http://www.planetlyrik.de/marina-zwetajewa-gedichte/2015/03/. In den Liedern „Für ihren Schreibtisch“ schreibt sie im 3. Text zum 30jährigen Miteinander mit dem Tisch unter anderem von Gott: „Gott! Es gibt einen Gott! Der Poet ist ein Apparat (?) ist stabil (?) – / alles ist sein Tisch, alles sein Thron!“ Kann „Apparat“ als „Sprachrohr“ verstanden werden?

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Wenn man dann weitere Gedichte von 1918 und dann 1920 liest, erkennt man, was die Menschen verachtende Politik des Bolschewismus mit ihr (und anderen) angerichtet hat.

In dem Zyklus der drei Gedichte an „Wjatscheslaw Iwanow“ beschreibt sie ihre Begegnung mit Jesus Christus – beim Lesen der Bibel. Sie erkennt sich in der Frau wieder, die Jesus vor der Steinigung bewahrt hat („Du schreibst mit dem Finger in den Sand“). Und zuletzt sieht man sie, diese Frau, an dem blutigen Brett zu Füßen des gekreuzigten Jesus kauern. Obgleich das Gedicht am 1. Sonntag nach Ostern geschrieben wurde, ist von Auferstehung nicht die Rede. Nur vom Verharren bei dem Verstorbenen. Sie hat ihre Aufgabe gefunden, ist selig: „Das Heiligste ist mir / Schlafende Augen zu behüten.“ Das schrieb sie, kurz nachdem ihre jüngere Tochter Irina an Hunger in einem Kinderheim gestorben ist (das wird auch in einem Gedicht der Osterwoche 1920 „Zwei Hände, leicht gesenkt“ angesprochen). Sie hatte 1917 ihrer Tochter Irina den Namen „Frieden“ gegeben („Unter dem Getöse ziviler Stürme„) – und es war kein Friede im Land, im Gegenteil. In ihrer verzweifelten Not kauert sie bei dem verstorbenen Jesus Christus. Der Verlust der Tochter – Verlust Jesu. Gleichzeitig aber auch Aufgabe.

Aus dem Zyklus: Student (1921)

Es wird in dem Gedicht (4) deutlich, dass das Neue Testament zitiert wird, wenn sie davon spricht, dass zwei Menschen weiser sind als die Schlangen und friedfertiger als die Tauben. Dieser Aussage folgt: „Vater, nimm mich zurück in / Dein Leben, Vater! // Rauch von den Armeen des Herrn / Über dem Himmel.“ Der Kontext – wenn ich richtig liege – sind zwei Menschen, die sich lieben und bekriegen. Der eine Mantel, unter dem beide gingen, ist struppig geworden, sie hebt ihn an – sie sieht etwas. Dann folgt: „Betet und zittert!! Eifersucht / Zerreißt die Augen… / Vater, nimm mich in den Sonnenuntergang auf, / In deine Nacht, Vater!“ Doch folgt dem eine Liebes-Versöhnung? Besungen wird vorher die Abendsonne, die sich nicht vor der Menge beugt. Die Abendsonne wie die Nacht sind positiv konnotiert.

Diese positive Konnotation von Dämmerung finden wir sehr häufig, so auch in dem Gedicht, in dem sie über ihren Tod spricht: „Beim Sonnenaufgang/Sonnenuntergang / Werde ich sterben“ (1920). Gott wird keinen Nachtfalken schicken, um ihre Schwanenseele zu holen. (Damit wird die Tradition aufgegriffen, dass die Seele entweicht und vom Teufel oder Engel geholt wird.) Aber: Sie wird mit dem Kreuz in den Händen in den Himmel stürzen, dort einen letzten Gruß aussprechen und ein Lächeln ernten. Auch im Sterben wird sie noch Poet sein. In dem Band mit Übersetzungen, herausgegeben von Rakusa (27) klingen diese Wörter anders: „Sanft weise ich das Kreuz ungeküßt zurück, / In den Himmel zu stürzen, noch einmal zu grüßen den Spender. / Seinem roten Riß – eines Antwort-Lächelns Schnitt…“.  Die Dämmerung: Spalt, durch den hindurch die Nacht erkennbar ist – Spalt, durch den hindurch der Tag erkennbar ist. Sie wird im Himmel begrüßt werden, ob das Kreuz nun auf dem Weg in die Jenseitswelt in der Hand ist oder ungeküsst bleiben wird. 1920 – Revolution ist in vollem Gange. Sie selbst ist gespalten. Aber sie hält das Kreuz. Das Kreuz traditionell der Schlüssel zu Gott. Ich kann in dem Gedicht keine Abwendung von Gott erkennen. Was erkennbar ist: Ihr besonderes Verhältnis zu Gott, ihre Eigenständigkeit.

In dem Gedicht „An einen Fremden“ (1920) begegnen wieder Schlange und Taube – aber dieses Mal in einem anderen Sinn. Zwei Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten werden geschildert. Und der Fremde soll ihren Tauben-Geist nicht an die Schlange verraten. Sie bekämpfen einander. Und sie bekennt sich zu dem Himmelstor – das für sie wertvoller ist als alle irdischen Tore. Trotz der unterschiedlichsten Weltanschauungen sind sie Bewohner der einen Erde. Sie beharrt darauf: Sie hat einen Schatz, der kostbarer ist als Symbole (kommunistische Symbole?) – ihre Ikone. Dieser Schatz ist (Gottes?)Recht, das die Gesetze prägt, anders als die Gesetze des Fremden. Sie kennt Gesetze der ausgestreckten Hand, der offenen Seele. Und am Ende werden sie jedoch beide gerichtet werden „Und der Himmel, an den ich glaube, / Wird uns beide zu sich nehmen.“

In dem Gedichtzyklus „Yachthafen“ (1921) geht es um die Namensvetterin Marina Mnishek, die im 17. Jahrhundert gelebt hat. Hier wird auch ein Fremder (Pan) angesprochen, von dem sie „als Außer-Irdische“ / Fremde gejagt werden – es folgt wieder das Bekenntnis: „Wir dienen Jesus – wir dienen.“ Christen, von Kommunisten als Außer-Irdische angesehen, werden gejagt. Es wird also die Gegenwart mit einer Geschichte der Vergangenheit geschildert. Der Name Jesu begegnet auch im Gedicht „Juden“. Soweit ich es verstehe, werden Jesus und sein Volk ganz eng zusammengeführt. In Juden schallt die Stimme Jesu lauter um die Erde als in den Evangelien. Und wenn der letzte Sohn Israels bestattet werden wird, wird auch Jesus bestattet werden.

In dem Zyklus „Georg“ (1921) geht es um den Kampf des Heiligen Georg gegen den „Sündendrachen“. Das Gras, das von dem Sieg über den Drachen durch dessen Blut gerötet worden war, wird aufgefordert, sich zu beugen. Der Drache schläft – im Tod –, bis zum Urteil der Trompete, das heißt bis zum jüngsten Tag, an dem Gott richten wird. Es wird vermutlich das Wort Jesu am Kreuz assoziiert: „Es ist vollbracht!“ (Genug!“) (2) Danach wird in weiteren Texten stammelnd Georg besungen. Der Heilige Georg, der laut alter Legende 305 ermordet wurde, wurde laut neuerer Legende aus dem 12. Jahrhundert zum Drachentöter. Er besiegte das Böse, daraufhin ließen sich die Menschen taufen. Den Sohn der Autorin nannte sie Georg. Aber der Drachentöter Georg heiratete nicht, wie in Märchen die befreite Königstochter, denn das Ziel der Geschichte ist der Sieg über das Böse und die Taufe derer, die durch den Sieg über das Böse überzeugt worden waren. Das Ziel des Gedichts ist nicht, Georg als selbständig Handelnden darzustellen, sondern als einen Helden, der von Gott zum Handeln legitimiert wurde. Er ist: „Schützling himmlischer Mächte“ (4; vgl. 5 und 8; diese Legende wurde auch von Pasternak verwendet). Weiß ist das Pferd – die Weißen sind die Widerstandskämpfer gegen die Kommunisten. Rot ist der Mantel vom Blut des Bösen. Politik ihrer Zeit kommt hier zu Wort. (Privat ist interessant, wie sehr sie sich einen Sohn gewünscht hat. Einen Sohn, der Widerstand leistet. Aber im realen Leben kamen sie beide nur schwer miteinander aus.) Auch hier: Ein christlich-politisches Gedicht – Widerstand gegen die brutale Zeit.

Im Gedicht „Das Gold meiner Haare“ (1922) wird Gott angerufen: „O Gott! Die Seele hat sich erfüllt / Geheimnisvoll ist deine Absicht“. Es ist schwer zu interpretieren, aber im Kontext dürfte es bedeuten, dass sie weder die Seele noch ihre Gedanken – Asche von Phönixen – hergeben möchte, damit prachtvolles Leben aus der Asche, der Vergänglichkeit hervorgehen wird. Sie will nicht das Beste, das sie hat, auch wenn es Asche ist, hergeben, damit – so verstehe ich das aus der Zeit heraus – die ideologischen Träume der Kommunisten erfüllt werden können.

Im Zyklus „Bethlehem“ (1921) wird die Geburtsgeschichte Jesu aufgegriffen. (1) Sie kommt nicht als König, sie kommt als Hirte, nichts als Geschenk bringend als die Luft der Hügel, rote Augen vom Feuer und der Morgenröte. (2) Sie beschreibt nun, was die Könige schenken: der erster König schenkt dem Jesus-Baby die Erde und die Meere, der zweite schenkt als Noah-König alle Tiere; was schenkt der dritte König?: „Was ist es, mein König? // Ich geb dem König: / Mein Licht ist heilig – / Sie wissen nicht, was es bedeutet, // Vorwärts geht – der König, / Die (Maria)Mama – weicht zurück, / Und das (Jesus-)Baby weint.“ Ich interpretiere das aus dem Kontext der Weihnachtsgeschichte heraus, verbinde die Mutter mit Maria, das Baby mit Jesus. Es geschieht ein Drama – aber welches? Der König erschrickt Mutter und Kind mit seinem Lebens-Licht? Ich möchte es so verstehen: es weist auf Passion und auf das heilige Licht der Auferstehung hin. Auch im Johannesevangelium wird gesagt, dass die Jünger nicht verstanden haben – aber erst nach der Auferstehung konnten sie Worte Jesu verstehen. Wie der König – der versteht – sagt: „Noch wissen sie nicht, was es bedeutet.“ Aber Mutter des Jesuskindes und das Baby Gottes wissen es natürlich.

In einem weiteren Text schwirrt es von Zeitbezügen – ich vermute: es geht um den Kampf des kommunistischen Regimes gegen den, den sie anspricht. Es geht um Leben und Tod – und sie selbst steht zu dem, der an die Wand gestellt wird. Und hineingeflochten wird die Sprache des Glaubens: „Du und ich, wir sind, weil / Von Einer Wiege (Krippe) wir kommen. // Nicht für tausend Schicksale – wir wurden geboren / Dem Einen, du und ich. / Näher als Brot auf der Hand – / So sind wir uns einig.“ Oder geht es nicht um Glauben an Gott, sondern – nicht um Russland als Land, sondern – um die ethnischen Russen? In dem Gedicht „Neujahr“ schreibt sie zu Trinksprüchen: „Noch ist am Leben der russische Gott! / Wer glaubt – der stehe! / Schrei, / Becher zu Becher!“ Um die ethnischen Russen geht es auch in ihrem Gedicht: Strophen an meinen Sohn (1932): „Wer / Du wirst – mag Gott entscheiden… / Und wirst Du nichts – ich schwör: / Ich hab die Rusj beizeiten // In dich hineingepumpt! / Du wirst – Gott sei mein Zeuge! – Nie, nimmermehr ein Lump, / Auswurf, verlorn, verleugnet // Von seinem Land“ (Ü: Ahrndt). (Vgl. auch: „Gott höre auf den gehorsamen Diener!“; 1920) Sie hoffte 1919 sehr auf Gott, der das heilige Russland retten möge – aber die Gedichte werden auch vom Zweifel an Gott durchzogen („Gott ich wohne! Du bist also nicht tot“). Bekanntlich haben nicht die Weißen gesiegt, sondern die Roten.

Auch das nächste Gedicht – vielleicht beziehe ich es ganz falsch – auch das nächste Gedicht ist wieder auf ein Kind bezogen. Auf Christus? Das Kind ist ungewöhnlich, es wird gesagt: Jenseits-Macht, beschuldigt sie nicht, es wird formuliert: Ist von Gott gesegnet. Es ist vom Willen Gottes die Rede. Es steht auf hohem Niveau. (Dann folgen Gegenwartsbezüge, die auf eine Taufe hindeuten.) Und der Text endet: „So jubelnd… / Kleines Kind, höre: / Du bist von Gott gesegnet! – Und Stille weit / Erstreckt sich…“    

In dem Zyklus „Gedichte an Block“ (1916 / 1921) spricht sie in (12) vom Gebet in einem Gottesdienst und leitet dann über in (13): dass das ihr Gebet sei und von Gott angenommen werden möge: sie singt nicht mehr über die Freuden ihrer Liebe, sie singt über die Wunden ihres Volkes. Die Worte sind ein Hin-und-Her: das Böse – das Gerechte – aufrichtig – einbrechen im Eis – Ostern – tausend Stimmen, weine, Lob, Schrei. Auch in weiteren Textabschnitten ist christlich-religiöse Sprache vorherrschend. Zum Beispiel in (9)(12): „nicht von dieser Welt ist mein Reich gekommen“ – und alles wird wieder intensiv gemischt mit Anspielungen auf die politische Lage und auf das Leben Blocks. Ist das eine Anspielung auf Blocks „Die Zwölf“?(3): „Du gehst hinaus auf die fallende Sonne zu, / und der Schneesturm tilgt die Spur. // Von den Fenstern – leidenschaftslos – In den ruhigen Schnee gehst du, / Mein schöner Jünger des wahren Gottes, / Still im Licht meiner Seele.“ (Ü: Schwanke)

Der Zyklus „Freundin“ (II) (1921) wird an eine enge Freundin von Block adressiert. Es schillert – eine Frau ist gemeint – aber die Worte, die Zwetajewa verwendet, sind massiv religiös. Sie lassen sich auf Maria beziehen, die Mutter Jesu. Es beginnt mit Ave, dem Wort „Osterfest“ und es folgt das Wort „Herrlichkeit“. In (1) wird davon gesprochen, dass sie, die Autorin, gekommen sei, um sich für ihr Kind (Jesus?) hinzugeben – ihre Mitarbeit zu geben. Es ist vom Stern und von Hirten die Rede. (2) Dann wird Maria in den Frauen insgesamt erkannt: „Du bist gesegnet in den Frauen!“ (das wird häufig wiederholt); Straßenrand-Kreuze sind Thema, Vaterloser Sohn, es ist dann aber vom Vater die Rede, von der Krone, von Jungfrau. (3) Der wirbelnde und weiße Bote „durch Schneesturm geblasen“ erinnert an das Block-Gedicht „Die Zwölf“ (1918) – allerdings geht es in dem Gedicht von Zwetajewa um den Engel, nicht um Jesus, um eine gute Nachricht. In (4) wird von „ex oriente lux!“ aufgegriffen: „Von seinen blauen Augen bis zu den blauen Sternen, / Nachdem geworfen eine Brücke der Regenbogen, Dank!“ Weiter wird gesagt: In Zeiten des Lebensendes ist der Sohn der Mutter Lebensspender, er ist Fundament von Königreichen. Zum Schluss dieses Abschnitts wird „Sie – Ich bin“ – formuliert – „Ich bin“ – eine Selbstbezeichnung Gottes im Alten Testament und Jesus greift das auf: Ich bin (das Licht der Welt, die Wahrheit und das Leben usw.). 1922 verließ sie Russland, ging ins Exil. Vorher lebte sie also in den massiven Revolutionsjahren im Land. Eine klare religiöse Sprache war verpönt. Ist das der Grund für die schillernde Formulierung?

1922 dichtet sie in einem Zyklus, der mit „Gott“ überschrieben wurde, drei Gedichte. (1) Gott hat ein Gesicht ohne Gesicht. Er ist Strenge, er ist Freundlichkeit. In ihm sind alle Gewänder (das Erscheinungsbild jeglicher Schöpfung) verwoben, alles (Laub, Trümmer, Menschen), das schreit, verstummt in ihm, die Besiegten stehen in Gott auf. Das zweite Gedicht, mit dem ich das erste ergänzt habe, greift die Zeit deutlich auf: Das Kreuz wurde von den Kommunisten aus den Kirchen geworfen. Das bedeutet aber nicht, dass Gott nichts zu sagen hat, im Gegenteil: das bedeutet: Gott ist auferstanden. Das ist das Lied der Bettler – wie ich aus anderen Gedichten erschließe: Das Lied der verfolgten Christen (in den dunklen Wald geflohenen: vgl. Zyklus „Bäume“ (4)). Im 3. Gedicht berichtet sie, dass Gott weggeht. Dass man ihn nicht aufhalten solle. Denn „das gesamte Sternenbuch: das gesamte Alphabet von A bis Z / ist nur eine Spur seines Umhangs.“ (Womit auf das erste Gedicht zurückgegriffen wird.) Gott ist alles.

1930 hat sie einen Zyklus gedichtet, der „Majakowski“ gilt. Der berühmteste antichristliche Dichter der kommunistischen Revolution hat sich mit 36 Jahren erschossen. Diesen Zyklus schließt sie mit einem Dreizeiler ab, der Gott bittet, der Seele des Feindes Gottes Ruhe (im Frieden) zu schenken. Majakowski war ein Feind Gottes, wie sie schreibt, weil er viele Tempel zerstörte – und auch den wertvollsten Tempel, gemeint ist wohl: durch Suizid seinen Leib. Im 5. Gedicht ist sie auf den Tempel eingegangen: der Theomachist – also der Gott-Ablehner – hat seinen Tempel zerstört, indem er sich ins Herz schoss.

1939 trauert sie in vielen „Gesängen um die Tschechoslowakei“ – das von dem nationalsozialistischen Deutschen Reich überfallen wurde, trauert auch über das, was aus Deutschland geworden ist. Mit Blick auf das Blutbad in Spanien und den Überfall auf Tschechien, schreibt sie: „Es ist Zeit – es ist Zeit – es ist Zeit / dem Schöpfer, das Ticket zurückzugeben. // Ich weigere mich zu sein. / Im Chaos der Nicht-Menschen / weigere ich mich zu leben.“ Gott hat das Ticket gegeben, das es ermöglicht, auf der Erde zu leben. Aber sie möchte zurück – zurück zu Gott? Ist wirklich Gotteskritik damit verbunden – Absage vom Schöpfer? Menschen sind es, die das Übel hervorrufen – sie will, so lese ich das, diesem Übel entgehen. Laut Anmerkung (Wikisource) spielt diese Zeile auf Dostojewskis Brüder Karamasow an, in der Ivan es nicht akzeptiert, dass die Harmonie der Welt durch Leiden herbeigeführt werden solle. Aber im Gedicht 11 wird wieder Gott angesprochen – übersetzt mit Deep-L: „Ihr werdet nicht sterben, Leute! / Gott beschütze euch! / Mit deinem Herzen, einem Granatapfel, / mit deiner Brust ein Granit. // Gedeiht, Leute, – / Hart wie eine Tafel, / heiß wie ein Granatapfel / Rein wie ein Kristall.

In dem Gedicht von 1940 „Zwei heißer als Pelz“ https://ru.wikisource.org/ wird wieder sehr undeutlich gesprochen. Sie spricht vom Unglauben – und davon, dass derjenige noch nicht geboren wurde, der die Finger in die Wunde des Thomas legt. Thomas, der Jünger Jesu, konnte die Auferstehung nicht glauben. Jesus forderte ihn auf, seine Finger in die Kreuzigungswunde zu legen – und Thomas bekannte dann: Mein Herr und mein Gott. Wer nun die Hand in die Wunde des Thomas legt – wird er nun ungläubig wie Thomas, bevor er mit seinem Finger die Wunde Jesu berührte oder wird er, was wahrscheinlicher ist, gläubig wie der durch Unglauben verwundete Thomas? Sie lebt in der Sowjetunion, dem Reich des Unglaubens. Wer nun wieder gläubig werden wird, ist noch nicht geboren. Es wird also Zweifel ausgesprochen – und gleichzeitig die Gewissheit: Es wird sich ändern. In dem Gedicht von 1923 „Die Wissenschaft von Thomas“ wird gesagt, dass Gott um solcher Menschen willen, die wie Thomas im Unglauben leben, in die Welt kam, gestorben ist.

Ich finde eines ihrer letzten Gedichte (1941) äußerst bewegend – vierzeilig!:
Es ist Zeit, den Bernstein abzunehmen.
Es ist Zeit, das Wörterbuch zu wechseln.
Es ist Zeit, die Laterne auszulöschen
Über der Tür…

Laternen besang sie in einem Gedicht 1940: Wen beleuchten sie in der Nacht? Wen segnen sie, beschützen sie? In einem Nachsatz werden die himmlischen Früchte in den Gärten der Hesperiden genannt. Hesperiden sind in der Mythologie diejenigen, die – es sei mit der jüdisch-christlichen Tradition gesagt – das Paradies bewachen. Die Laterne bewacht bis zur Morgendämmerung – den Eingang in das Paradies. In einem Gedicht von 1923 schreibt sie – in einem anderen Kontext, aber eine schöne Formulierung – : Ich habe mich im Himmel begraben („Für einen Termin“).

Der genannte Vierzeiler klingt traurig. Es deutet sich ihr Suizid an. Aber die zweite Zeile weist auf Zukunft: Das Wörterbuch wird gewechselt. Sie lernt eine neue Sprache. Die Sprache des Jenseits, die Sprache Gottes?

Und auch im „Silvestergedicht“ (1927) in dem sie das Sterben von Rilke reflektiert, schreibt sie: „Es gibt kein Leben, es gibt keinen Tod, der dritte, Neu“ – das Jenseits, um es so zu formulieren ist etwas Neues, ist da. Statt neue Verse zu schreiben, ist der Dichter nun selber ein Vers.

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Während ihres gesamten Lebens als Autorin flicht sie immer wieder Glaubensworte ein. Mal zweifelnd, mal gewiss. Es handelt sich um einen strengen, nationalen Stammes-Gott, den sie den Bolschewisten entgegensetzt, bei dem sie bleibt, dem sie dient. Er ist aber auch ein freundlicher Gott, der Gott, der in allem ist, der in ihrer Not anwesend ist, ihr nahe, der Kraftgeber, der, der in die Zukunft weist. Es können viel mehr Gedichte genannt werden, in denen sie sich mit dem Glauben auseinandersetzt – in einer Zeit, in der Unglauben Hochkonjunktur hat. Wie eingangs geschrieben: Vielleicht habe ich vieles nicht richtig verstanden. Denn ich kenne weder ihre Briefe noch ihre Prosa. Aber die religiöse Sprache war ihr nicht fremd – und Glaube wird positiv konnotiert.

(1) Kurios: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/marina-zwetajewa finden wir die Anmerkung, dass ihr Mann im Bürgerkrieg auf „der falschen Seite“ gekämpft habe. (Abgelesen: 12.04.2023)