19. Jh. (2)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nehmen die großen Dichter und die religiösen Gedichte stark ab. Man kann Friedrich Nietzsche (1844-1900) nennen, der mit Blick auf Gott eine ganz eigene Position einnimmt, aber spannende religiöse Gedichte geschrieben hat. Das bekannteste dürfte sein: „Dem unbekannten Gotte“ –(https://gedichte.xbib.de/Nietzsche_gedicht_Dem+unbekannten+Gotte.htm) in dem er ein Wort aus der Apostelgeschichte (17,16ff.) aufnimmt: „Ich will dich kennen, Unbekannter, / du tief in meine Seele Greifender, / mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender, / du Unfaßbarer, mir Verwandter! / Ich will dich kennen, selbst dir dienen.“ In „Ecce Homo“ greift Nietzsche einen Satz auf, den Pilatus zu Jesus sagt. Passend zu Nietzsche s. https://evangelische-religion.de/ReligionNeu/gott/kritik-der-religionskritik/ Nietzsche, in einem Pfarrhaus aufgewachsen, dürfte die emotionale pietistischen Glaubenstradition nicht unbekannt gewesen sein. Diese wurde im 19. Jh auf weiten Strecken von der rationalen Theologie abgelöst. Dieser rationalen Theologie begann dann Nietzsche die Religion der Kunst entgegenzustellen. Gedichte waren bis ins 17./18. Jahrhundert hinein vielfach religiös konnotiert – diese Tradition wurde immer stärker säkularisiert, bis sie dann in Kunst als Religion mündete und der Dichter sozusagen als Priester (George, Rilke…). Zu Nietzsche s. auch Therese von Lisieux (https://gedichte.wolfgangfenske.de/19-jh-3/ )

Was aber deutlich wird: Wir haben viele Dichter, die weniger bekannt sind, dafür aber sind manche ihrer Lieder bekannt geworden. Das war auch in den Jahrhunderten zuvor der Fall – allerdings stehen sie im Schatten der „großen“ Dichter, auch wenn ihre Lieder zum Teil äußerst berühmt sind, als Beispiel sei das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ genannt, von Joseph Mohr (1792-1848) geschrieben. Oder genannt sei noch der Priester Christoph von Schmid (1768-1854) – wer kennt den Namen? Und: Wer kennt nicht sein Lied: „Ihr Kinderlein kommet“? Wer kennt den Pfarrer Wilhelm Hey (1789-1854)? Wer kennt nicht die Lieder: „Alle Jahre wieder“, oder: „Wie fröhlich bin ich aufgewacht“, oder: „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“ (EG 511)? Wer kennt: Cornelius Friedrich Adolf Krummacher (1824-1884)? Bekannt ist sein Lied: „Stern, auf den ich schaue“ (EG 407).

Im Folgenden werde ich abweichend vom bisherigen Duktus einzelne Autoren zu Wort kommen lassen, die zeigen, wie ambivalent das Thema Glauben bzw. Gott im 18./19. Jahrhundert thematisiert wird. Vielfach überwiegt – nicht nur in Glaubensfragen – ein spöttischer Ton. Darf die Vermutung geäußert werden, dass der spöttische Blick auf vieles, für vieles blind machte?

Die folgenden Zitate sind zeno.org entnommen.

Franz Grillparzer (1791-1872)

Grillparzer war bedeutsamer Schriftsteller Österreichs. Sein Gottesbild wird in dem Gedicht „Der wahre Glaube“ deutlich: „Er heiße Jupiter, heiß Allah; / Bet Ormuzd, bet Osiris an / Und sei ein Christ, sei ein Braman, / Verehr den Wischnu, den Jehovah! / / Doch nur erfülle deine Pflichten! – / Tu jeder Gutes, was er kann, / Und hat er recht und brav getan: / So wird Gott jenseits gnädig richten.“ Er gibt im Grunde damit die Sicht wieder, die heute gang und gäbe ist: Egal, welche Religion – Hauptsache, sie verhalten sich gemäß den Vorgaben der Zeit. Ethik dominiert, bestimmt, was als sozial richtig und als Wahrheit angesehen wird. Allerdings fehlt in seinem Vater unser, soweit ich sehe, jeglicher Spott. Kritik übt er an gottlose Gottsucher.

Gustav Schwab (1792-1850)

War Pfarrer und sein berühmtestes Werk ist die Herausgabe der „Sagen des klassischen Altertums“. Er hat gerne gepredigt, aber seine Gedichte lassen kaum seine Frömmigkeit erkennen. In seinem Gedicht „Christus und die Vernunft“ wird deutlich, wie er beide zusammenführt. Das Motto: Vernünftig, christlich. Es sei spekulativ gesagt: Entsprechend waren wahrscheinlich auch seine Predigten. Seine Texte können recht launisch sein – was er mit seinem Zeitgenossen Heinrich Heine gemeinsam hat, wenn auch unterschiedliche Grade erkennbar sind. Dazu nur ein Beispiel: „Dank, Vater! dir für Leid und Lust / Und was du mir gegeben. / Laß mich, wie dieses liebe Heut, / Mein Morgen auch erleben. / Erfüll‘ mir keinen thör’gen Wunsch, / Das Gute laß nicht säumen. / Und was du mir nicht geben kannst, / Ei, davon laß mich träumen!“ Ernsthafter formuliert er angesichts der Pieta („Maria mit dem toten Jesus auf dem Schoos“): „Und mitten doch in allem Weh und Leide, / In deinen Schmerzensanblick tief verloren, / Quillt mir ein sanftes Licht in meinem Herzen. / Es faßt mich eine mütterliche Freude, / Mir wird, als hätt‘ ich dich in süßen Schmerzen / Jetzt eben erst für’s Heil der Welt geboren.

Zu dem oben genannten „Dank, Vater“-Gedicht sei Friedrich de la Motte-Fouqé (1777-1843) genannt, der ein ähnliches traditioneller formuliert: „Viel kann mißlingen, was wir säten / Auf irdschem Rund, / Was stets gelingt, das ist ein Beten / Aus Herzensgrund. / Denn möcht auch Gott nicht so es lenken, / Wie dirs gefiel: / Er wird dafür dir andres schenken / Und Schönres viel.

Heinrich Heine (1797-1856)

Heine lässt hier und da in seinen Gedichten ein distanziertes Verhältnis zu Gott und ein spöttisches zu Frommen erkennen. Aber am Ende seines Lebens fand er Gott (Nachwort zum Romanzero; spannend auch die Vorrede zur 2. Auflage seines Buches: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland 1852). Das wird in manchen Gedichten deutlich, auch wenn er den spöttischen Ton beibehält. In diesen Gedichten geht es vielfach am das Themen Sterben und Tod. So bittet er Gott unter anderem in „Die Söhne des Glückes“ darum: „O Gott, verkürze meine Qual, / Damit man mich bald begrabe; / Du weißt ja, daß ich kein Talent / Zum Martyrium habe.“ Er wirft in diesem Ton Gott vor, dass er inkonsequent sei, weil er den fröhlichsten Dichter schuf, diesem aber seine gute Laune raube. Er hofft nach dem Sterben bei den „ehrlich reinen Seelen“ zu sein, „Die ihr bewohnt das Reich des Lichts,“ dort benötigen sie nichts – und müssen darum, anders als die noch lebenden Menschen, auch nicht stehlen. („Schnapphahn und Schnapphenne“) Dennoch, so ganz möchte er doch nicht von dieser Welt gehen, denn auch im Jenseits gibt es keine schöneren Frauen als im Diesseits, und so bittet er Gott um Gesundheit Geld („Mich locken nicht die Himmelsauen“). Im lockeren Ton wird auch in „Zum Lazarus“ (1) die Theodizee-Frage angesprochen: Wir fragen beständig nach dem allmächtigen Gott, bis man uns den Mund mit Erde stopft – „Aber ist das eine Antwort?“. Heine greift Fragen auf, ohne sie zu beschönigen – und hinter dem saloppen Ton findet man einen wirklich tief denkenden Menschen. Und so nennt er in „Das Sklavenschiff“ (2) das Gebet eines Sklavenhändlers: „Um Christi willen verschone, o Herr, / Das Leben der schwarzen Sünder!“ – sie sollen am Leben bleiben, damit sein Geschäft nicht verdorben wird. Diese Kritik am Versagen der Christen wird auch in anderen Gedichten der Frühzeit immer wieder laut.

In dem Gedicht „Beine hat uns zwei gegeben / Gott der Herr, um fortzustreben“ beschreibt er unter anderem die Augen, Ohren, den Mund, usw. „Gott gab uns die Augen beide, / Daß wir schauen und begaffen / Wie er hübsch die Welt erschaffen / Zu des Menschen Augenweide“ – so heißt es in der zweiten von acht Strophen. Ein Lobpreis-Gedicht finden wir auch bei Heine, in dem ich zwar Heines leichthinnige Sprache erkenne, aber doch keinen Spott: „Am Himmel Sonn und Mond und Stern´, / Sie zeugen von der Macht des Herrn“. Aber nicht nur diese, sondern auf der Erde gibt es so viel Schönes, so das „Meisterstück der Schöpfung“: Das Herz des Menschen. Und dieses Menschenherz wird mit seinem Erleben mit Metaphern der Natur beschrieben. Er lobt und preist Gott: „Er schuf so schön, er schuf so süß / Das Menschenherze, und er blies / Hinein des eignen Odems Geist, / Des Odems, welcher Liebe heißt.“ (Zitiert nach: Heinrich Heine: Sämtliche Gedichte in zeitlicher Folge, Hg. v. Klaus Briegleb, Insel-Verlag Frankfurt, 5. Auflage 1997)

Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Er hat als Hochschullehrer der Germanistik und der niederländischen Philologie starke Impulse gegeben. Bekannt ist er als Autor des Deutschlandliedes. Wegen seiner liberalen Haltung ist er in Ungnade gefallen und er floh in Deutschland von Ort zu Ort. Am Ende wurde er rehabilitiert, ohne allerdings wieder als Hochschullehrer eingesetzt zu werden.

Abend wird es wieder:  über Wald und Feld“. In dem Text lautet die letzte Strophe: „So in deinem Streben / bist, mein Herz, auch du: / Gott nur kann dir geben / wahre Abendruh“ – sonderbarerweise finden wir es nicht mehr im neue Evangelischen Gesangbuch. Weniger bekannt ist das Lied: „Warum hat Gott der Herr geschmücket“. Dessen Inhalt: Er fragt, warum hat Gott die Sternenwelt und die Blumen so herrlich geschmückt? Das wissen wir Menschen nicht. Warum haben die Fürsten sich mit Sternen geschmückt, das weiß selbst Gott nicht. Man merkt hieran, dass Gott auf ganz neue Weise in die Texte eingebracht wird. Ähnlich satirisch-kritisch z.B.: „Sprecht nicht von Christenthum!“ Aber auch wie bei Arndt wird Gott national-politisch eingebunden (z.B. „Ja, immer Friede mit dem Guten“). Das zuerst genannte Lied „Abend wird es wieder“ hat er im Kontext von Gedichten formuliert, in dem er sich mit Volksliedern beschäftigt hat. Es war ihm persönlich sehr wichtig, weil es ihn selbst auch danach im Leben tröstete. Diese Sicht finde ich interessant, weil sie zeigt, dass nicht spöttelnder Intellekt und Intelligenz den Menschen hilfreich sein müssen, sondern gerade das Kindliche.

Nikolaus Lenau (1802-1850)

Studierte unter anderem Medizin, Melancholie bestimmte sein Leben nach dem Tod der Mutter. Durch Erbschaft war er finanziell unabhängig, machte sich einen Namen als Schriftsteller, reiste in die USA. Als er wieder nach Europa kam, war er inzwischen bekannter geworden. Mit ca. 42 Jahren bekam er einen Schlaganfall und verfiel geistig.

Lenau beschreibt in seinem Text „Die Waldkapelle “, wie er eine Kapelle besucht, sich seine Gedanken macht und plötzlich ein Irrer erscheint: „»Herr Gott! wir loben dich – ha, ha, ha, ha!« / Nun schweigt er still, der grause Gottverächter, / Und donnernd ruft er nun: »Allelujah!« / Und überdonnernd folgt sein Hohngelächter. // Da stürzt er mir vorbei, voll scheuer Hast, / Das wirre Haar von bleicher Wange streifend, / Die Augen wild bewegt und ohne Rast, / Irrlichter, in der Nacht des Wahnsinns schweifend.“ Ein paar Strophen weiter fragt er: „Was hat, o Schicksal, dieser Mensch getan, / Daß mit des Wahnsinns bangen Finsternissen / Du ihm verschüttet hast die Lebensbahn, / Aus seiner Seele seinen Gott gerissen?“ Und, was hat aus seiner Seele Gott gerissen? Die Geliebte, sie hat ewige Treue geschworen, ist aber dann doch bei einem anderen gelandet.

In dem Gedicht „Das Kreuz“ sieht er ein Kreuz ohne Körper des gekreuzigten Christus und fragt sich: „Soll ich dafür den Gram, in tausend Zügen / Rings ausgebreitet, in ein Bildnis kleiden? / Soll die Natur ich und ihr Todesleiden / Dort an des Kreuzes leere Stätte fügen?“ Diese Kälte und Einsamkeit, die das Gedicht ausstrahlt, gibt auch das Gedicht Einsamkeit wieder, von der die letzte Strophe heißt: „Lieblos und ohne Gott! der Weg ist schaurig, / Der Zugwind in den Gassen kalt; und du? – / Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.“ Das Kreuz ist aber auch in einem anderen Sinn für Lenau bedeutsam. Im Gedicht Kruzifix heißt es: „Hält der Mensch die Blicke himmelwärts / Und die Arme liebend ausgebreitet, / Um die Welt zu drücken an sein Herz, / Hat er sich zur Kreuzigung bereitet. // Solche Lieb ist selten auf der Erde; / Daß ihr Bild die Welt nicht ganz verläßt, / Hielt am Kreuz die Menschheit eilig fest, / Jesus, deine liebende Gebärde!“ Er weiß sein unruhiges Herz zu beruhigen: Wie Christus in Stürmen das Boot schützte, so kann das Herz ruhig sein, denn „So ruht in der der Herr der Welten.“

Ferdinand Freiligrath (1810-1876)

Er war revolutionär gestimmt, lebte vielfach auf der „Flucht“ – das gab sich dann und er wurde national-patriotisch.

Er bedauert in „Die Bilderbibel“: „O Zeit, du bist vergangen! / Ein Mährchen scheinst du mir! / Der Bilderbibel Prangen, / Das gläub’ge Aug‘ dafür, / Die theuren Eltern beide, / Der stillzufriedne Sinn, / Der Kindheit Lust und Freude – / Alles dahin, dahin!“ Aber ein Funken Glauben scheint noch vorhanden zu sein. So formuliert er in: „Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt´ an Blüte“. Menschen kommen und gehen: „Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen, / Und nun und nimmer träger Stillestand! / Wir sehn sie auf, wir sehn sie nieder wehen – / Und ihre Lose ruhn in Gottes Hand!

Betty Paoli (1814-1894)

sie lebte erst in Reichtum. Als der Vater starb, verlor die Mutter das Vermögen und Betty Paoli musste mit 16 Jahren sehen, wie sie über die Runden kommt. Viele Jahre verbrachte sie als Gesellschafterin. Sie arbeitete für Zeitungen, schrieb Kritiken und Gedichte. Die Gedichte machten sie zu einer von vielen anerkannten Schriftstellerin. Sie ist für die Frauenbewegung bedeutsam geworden: https://www.deutsche-biographie.de/sfz93791.html

Im Gedicht „Ein Abendgang“ beschreibt sie, wie die Natur einen Opferduft zum Himmel sendet, wie sie selbst durch die wundersame Natur die Sehnsucht hatte, sich wie „ein dankbar frohes Kind“ „an Gottes Brust… zu schmiegen“. Dann sieht sie bei einer Kapelle arme Menschen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, sich zum Abendsegen versammeln. Dieser „Sehnsuchtshauch“ der Natur „Nur mächtiger und tiefer nur, / Die Menschenherzen hier durchbebte!“ In einer Strophe heißt es: „Gefühl, so tödlich bang, / Der irdischen Begrenzung! / Unstillbar heißer Drang / Nach seliger Ergänzung! / Seid ihr in dunkler Nacht die Spur / Des Lichts, dem wir entgegen wallen?“ Ihr ist alles nicht so geheuer und so schließt sie: „Und schweigend starrte ich noch lang / in der Gedanken Abgrund nieder.“ https://www.projekt-gutenberg.org/paoli/neuestgd/neuest06.html Hier wird das vorsichtig ausgesprochen, was wie ein Roter Faden durch meinen Gedicht-Blog zieht: Glauben, der die Grenzen sprengt.

Es gibt im Menschen eine heilige Kraft: zu lieben – und dieses Gefühl ist aus Gott geboren („Ich dien´!“) Sie beklagt häufiger, dass die Dichter in ihrer Zeit nichts gelten, nicht gehört werden. Ob sie damit wirklich dem Gedanken huldigt, der später bvedeutsamer werden sollte, dass der Dichter eine neue Religion bringt, kann ich anhand der Gedichte nicht bestätigen (s. Rilke). In diesem Gedicht „Der Dichter“ beschreibt sie, was einem Dichter passiert: „Wenn er der Seele Jubel, ihre Klagen, / Gen Himmel sendet auf des Liedes Schwingen, / Fühlt er der Gottheit Hauch sein Herz durchdringen, / Und seinen Lohn hat er davongetragen.“ Vielleicht hat sie sich damit beschrieben. Denn dann spricht sie Ihr Mitleid mit denen an, die durch die Dichter-Worte nicht erhellt werden. Aber dennoch, auch wenn sie ihre Zeit kritisch sieht, erkennt sie, dass In ihrer Zeit etwas Besonderes geschieht: Fromme mögen zwar beklagen, dass „Christi Reich zersplittert“, sie aber sieht darin, dass von den Dogmen befreit die Zeit christlicher wird, da der Strahl der Liebe die Seelen durchzittert und man sich um Unterdrückte kümmert. Hier

Gott begegnet in den Gedichten – nicht aber die Götter, die Gedichte ihrer Zeitgenossen bevölkern. Vielleicht ist Gott auch gemeint, wenn sie den Weltengeist preist. Er ließ sie Schweres erleben, lehrte sie dadurch, was Leben ist; ließ sie Schweres erleben, dadurch lernte sie kämpfen, und lehrte sie lieben. („Wer nie sein Brot mit Thränen aß“) Hier

In diesem Band „Neue Gedichte“ verteidigt sie ihr Schreiben. Ich habe schon häufiger darauf hingewiesen, wie Dichterinnen mit Angriffen umgehen. Sie schreibt „Einem Tadler“ in Aufnahme des Johannesevangeliums, dass sie nicht der Tröster ist, nicht der Messias, im Gegenteil, sie ist es nicht einmal Wert, das Nahen des Messias zu verkünden: „Das Amt, das mir der Herr beschied, / Wozu er Kraft verlieh der Schwachen, / Kein andres ist´s als durch das Lied / Die Sehnsucht brünst´ger anzufachen.“ (Mit Blick auch, dass Gott ihr das Dichten als Pfand anvertraute: „Bekenntniß“) Gleichzeitig kennt sie aber auch das Gefühl, dass ihr von Menschen Gott geraubt wurde.

Emanuel Geibel (1815-1884)

War ein zu seiner Zeit sehr bekannter Dichter. Seine späten Gedichte lassen erkennen, wie sehr er Naturgefühl mit christlicher Religion vermischte. So heißt es im „Sonntagsmorgen im Walde“: „Von fernen Türmen kommt Geläut geflossen / Und mischt sich in der Schöpfung Opferrauch, / Und im gelinden Säuseln ausgegossen / Empfind‘ und atm‘ ich reinsten Lebenshauch; / Ich fühl’s, ich hab‘ ein Heiligtum betreten, / Und all mein Wesen wird ein wortlos Beten. / Da spielt vom Geist, der einst in Feuerzungen / Herabfuhr, auch um meine Stirn ein Wehn; / Voll Ehrfurcht lern‘ ich, was mir fremd geklungen, / Als zeitlich Kleid des Ewigen verstehn! / Gedank‘ und Andacht sind in eins verschlungen / Wie Farben, die im reinen Licht vergehn, / Und meiner Brust ist jener Gottesfrieden, / Der kein Bekenntnis hat noch braucht, beschieden.“ Ähnlich in seinem Gedicht „Morgenwanderung“. Dort heißt es in der zweiten Strophe:
Die ganze Welt ist wie ein Buch,
Darin uns aufgeschrieben
In bunten Zeilen manch ein Spruch,
Wie Gott uns treu geblieben;
Wald und Blumen nah und fern
Und der helle Morgenstern
Sind Zeugen von seinem Lieben.“

Geibel findet in gewisser Weise Gott in seiner Naturstimmung. So heißt es auch in „Stille der Nacht“, die er auf einer Wanderung erlebt: „Der letzte leise Schmerz und Spott, / Verschwindet aus des Herzens Grund; / Es ist, als tät der alte Gott / Mir endlich seinen Namen kund.“ Er mischt sich – wie Ansätze zeigen – seine eigene Religion. Ob ihm bewusst war, was er mit diesem folgenden Gedicht anspricht? Im Alten Testament stellt Gott sich Mose so vor: Ich bin, der ich bin. Und der Autor formuliert: „ Ich bin, der ich bin, / Und lernt‘ ich von vielen: / Nach eigensten Zielen / Stand immer mein Sinn.“ Traditionell klingt es in dem Gedicht Hoffnung: Er beschreibt die Grauen des Winters. Zuletzt heißt es: „Und wenn dir oft auch bangt und graut, / Als sei die Höll auf Erden, / Nur unverzagt auf Gott vertraut! / Es muss doch Frühling werden.“ Traditionell – oder im Sinne des zuvor Genannten?

Helene Branco / Dilia Thelyma bzw. Helena (1816-1894)

über sie ist mir nicht sehr viel bekannt geworden, was wichtig wäre, um ihre Gedichte einordnen zu können. Sie hat Lieder in einer bewundernswerten Leichtfüßigkeit geschrieben – im Wesentlichen weltliche Texte, Liebeslieder. Hier und da wird der Glaube eingebracht. So ein Liedchen, dass sie „Dem Söhnchen gesungen“, damit er einschläft. Darin heißt es: „Schlaf in Gottes Schoß geborgen / Bis zum goldnen Sonnenmorgen.“

Ein Gedicht möchte ich nennen, in dem sie die „Allmacht Gottes“ besingt. Wenn Menschen auf das Thema zu sprechen kommen, kommt Gewaltiges zur Sprache. Was macht die Autorin? Sie besingt ein „Blümchen im kühlen Grund“ und in der zweiten Strophe: „Heimchen im grünen Gras / Zirpet wohl dies und das, / Freuet sich sehr, / Singet von Gottes Macht, / der es hervorgebracht / Zu seiner Ehr.“ Nun ist das ein leichtes Gedichtchen – aber in dem Gedicht „Des Mädchens Wunsch und Geständnis“ schreibt sie dem Geliebten, dass sie ihm nichts geben kann „Als meine Lieb und Liedergabe.“ – Wie das Heimchen. https://gedichte.xbib.de/Branco_gedicht_057.+Allmacht+Gottes.htm Es sei auf noch einen Text hingewiesen: „Natur“. In dem oben zu sehendem leichten Gesang besingt sie die Natur. Sie schließt: „Kommt, und laßt uns Hütten bauen, / Hier nur lernt man Gott verstehn!“ Ich vermute, dass sie nicht wusste, worauf sie damit anspielt. In den Evangelien gibt es eine Stelle, in der Jesus mit Mose und Elias zusammentrifft – die drei ausgewählten Jünger, die das erleben, wollen diesen Moment der Erhabenheit, der Erhebung Jesu als Sohn Gottes festhalten und sagen: Wir wollen Hütten bauen. https://gedichte.xbib.de/Branco_gedicht_033.+Natur.htm

Am Ende ihres Lebens lebte sie lange in einer Psychiatrie.

Marie Laura Förster (1817-1856)

Mit ist zu ihrem Leben nichts bekannt, das helfen würde, die Gedichte besser zu verstehen. Ein Gedicht habe ich gefunden, dass den Glauben anspricht. Weil es den Roten Faden meiner Gedicht-Darstellungen erwähnt, möchte ich einen Auszug daraus nennen. Es geht darum, dass der Mensch sich selbst Leiden schafft während Gott sein Glück will. „Kannst du dich in Ihn versenken, / Dann nur bist du fessellos, / Dich verlierend, Ihn nur denken, / O dann bist du frei und groß. / Nur im süßen Selbstvergessen / Kannst du Theil des Schöpfers sein“. Wenn der Mensch gelernt hat, anbetend zu schweigen, zieht nicht Gott ihn empor, sondern: Der Mensch zieht sich in Gott empor. Mit dem anbetenden Schweigen ist also nicht die Auslöschung des wollenden Menschen verbunden, sondern die Erhöhung. („Anbetend schweigen“) http://www.deutsche-liebeslyrik.de/forster_marie.htm

Theodor Storm (1817-1888)

Storm war Jurist und Schriftsteller. Novellen haben ihn bis heute berühmt gemacht. In seiner Zeit kümmert man sich um Angelegenheiten des Bildungsbürgers.

Er hat, soweit ich sehe, hier und da einmal etwas Anheimelndes über den Kinderglauben geschrieben (z.B. Weihnachtslied von 1845), wendet sich mit Grausen ab vom Kreuz (Crucifixus). In Herrgottskinder beschreibt er, dass Gott alle Tiere liebt – Menschen aber arbeiten müssen, weil sie mündig sind. Interessant im Zusammenhang meines Themas ist der Text: Schließe mir die Augen beide.Schließe mir die Augen beide / Mit den lieben Händen zu! / Geht doch alles, was ich leide, / Unter deiner Hand zur Ruh. // Und wie leise sich der Schmerz / Well‘ um Welle schlafen leget, / Wie der letzte Schlag sich reget, / Füllest du mein ganzes Herz.“ Es ist vermutlich ein Liebesgedicht, entstanden im Jahr der Hochzeit. Gleichzeitig sprengt es das, was es auf Liebe begrenzt: Beide Augen schließt man von Menschen, wenn sie gestorben sind. Auch die Formulierungen in der zweiten Strophe weisen darauf hin. Vielleicht haben wir hier schon das, was auch in der Gegenwart zu finden ist: Es werden Lieder gedichtet, die Glaubende auf Gott beziehen können und Nichtglaubende auf Menschen. Das wird bei Storm in diesem Sinn noch nicht vorhanden gewesen sein, aber allein vom Text her betrachtet liegt es nahe, ihn auch auf das Sterben und auf Gott zu beziehen.

Auguste Hyrtl (1818-1901) / Wilhelm Hey (1789-1854)

Ich möchte sie nur mit einem Gedicht nennen, das ich auch intensiv zitiere. Das hat den Grund, dass es eine Kindergebet-Variation gibt, in der soweit ich sehe nie eine Verfasserin genannt wird, aber ihr zu Ehren muss man es dann doch sagen http://www.deutsche-liebeslyrik.de/hyrtl.htm : „Du hast die Wunder all‘ vollbracht / Wer hat die Welt so schön gemacht, / Wer gab den Tag, und wer die Nacht, / Die Sterne, Sonn- und Mondes-Schein, / Wer brachte Ordnung da hinein? / Wer hat die Blümchen denn gelehrt, / Die Köpfchen nach der Sonne kehrt. / Wer gab die helle Farbenpracht, / Aus der ihr Frühlingsschmuck gemacht? / Wer gab dem Vöglein in die Brust / Das Lied der Lieb‘, das Lied der Lust; / Wer sagte ihm, jetzt bau‘ dein Nest, / So statt‘ es aus, so mach‘ es fest? / Und wer, ich frage, gab das Herz, / Empfänglich gleich für Freud und Schmerz? / Und wer das helle Himmels-Licht, / Die Seele, die vom Höh’ren spricht? / Das, Herr und Gott, war Deine Kraft, / Du hast die Wunder all‘ vollbracht.“ 

Einen ähnlichen Text gibt es von dem Pfarrer und Liederdichter Wilhelm Hey. Er war kein Freund des theologischen Rationalismus und in caritativer Arbeit engagiert. Berühmte Texte stammen von ihm: Wie fröhlich bin ich aufgewacht, Alle Jahre wieder… Ich weiß nicht, welcher älter oder jünger ist. Wilhelm Hey beginnt https://www.christliche-gedichte.de/?pg=13246 : „Wer hat die Blumen nur erdacht / wer hat sie so schön gemacht / gelb und rot und weiß und blau / daß ich meine Lust dran schau“ und endet: „Wer das ist, und wer das kann / Und nicht müde wird daran? / Das ist Gott in seiner Kraft, / Der die lieben Blumen schafft.“ Die Augen öffnen für die Bedeutung der Natur – und die Natur als Schöpfung Gottes, das wird hier Kindern beigebracht.

Theodor Fontane (1819-1898)

Theodor Fontane stand dem Christentum etwas distanziert gegenüber, weil es moralische Forderungen stellt, die man nicht einhalten kann – und wenn jemand sie einhält, wird einem vor diesem angst und bange, wie er in einem Brief an Georg Friedländer schreibt. Das betrifft aber Christen. Er mochte keine „schweifwedelnden Pfaffen“, also solche, die sich von Mächtigen abhängig machen https://www.evangelisch.de/inhalte/163215/17-12-2019/wer-war-theodor-fontane-und-wie-stand-er-zum-christentum (sehr gut in diesem Beitrag ist auch das, was zum Thema Antijudaismus gesagt wird). Fontane fühlt sich von einer Macht abhängig – und dieser soll man nicht hineinpfuschen. Von Theodor Fontane gibt es einen sehr guten Text, der die Zerrissenheit der Menschen des 19. Jahrhunderts beschreibt. Weil er so bedeutsam ist, zitiere ich ihn ganz:

Bekenntnis

Ich bin ein unglückselig Rohr:
Gefühle und Gedanken
Seh‘ rechts und links, zurück und vor,
In jedem Wind, ich schwanken.

Da liegt nichts zwischen Sein und Tod,

Was ich nicht schon erflehte:
Heut bitt‘ ich um des Glaubens Brot,
Daß morgen ich’s zertrete;

Bald ist’s im Herzen kirchenstill,
Bald schäumt’s wie Saft der Reben,
Ich weiß nicht, was ich soll und will; –
Es ist ein kläglich Leben!

Dich ruf‘ ich, der das Kleinste du

In deinen Schutz genommen,
Gönn meinem Herzen Halt und Ruh,
Gott, laß mich nicht verkommen;

Leih mir die Kraft, die mir gebricht,

Nimm weg, was mich verwirret,
Sonst lösch es aus, dies Flackerlicht,
Das über Sümpfe irret!

So einfach, wie es sich manche mit der Theodizee machen, so einfach, dass man meint, man kommt um die Frage herum, indem man sie leugnet, geht es laut Fontane nicht: „Die Frage bleibt“ „Halte dich still, halte dich stumm, / Nur nicht forschen, warum? warum? / Nur nicht bittre Fragen tauschen, / Antwort ist doch nur wie Meeresrauschen. / Wie’s dich auch aufzuhorchen treibt, / Das Dunkel, das Rätsel, die Frage bleibt.

Aber er kennt auch das  Glück des Glaubens – das Glück des Lebens besteht für ihn darin, mit seiner Natur in Einklang zu sein: „Felder rings – ein Gottessegen / Hügel auf- und niederwärts, / Und auf stillen Gnadenwegen / Stieg auch uns er in das Herz.“

In der späteren Zeit, war es nicht Gott, der in das fühlende Herz kam. Dieses Gefühl der Einheit mit der Natur brachte Menschen dazu, die Rasse in das Gefühl einzubringen: Alle Menschen arischer Rasse spüren die Macht der Natur in sich rauschen. Es sei damit nur darauf hingewiesen, dass das Natur-Gefühl als solches unterschiedlich interpretiert werden kann. Darum bestehen Christen darauf, dass Jesus Christus Offenbarung Gottes ist, nicht das Natur-Gefühl. Dieses kann aus christlicher Perspektive auf den Schöpfer weisen – aber der Glaube an Christus muss dem Gefühl vorangehen.

Louise Otto-Peters (1819-1895)

Sie wurde als Jugendliche Vollwaise. Lernte die Armut der Menschen kennen. Engagierte sich ganz intensiv für die Freiheit und das gleiche Recht: der Arbeiter, der Frauen, von Deutschland, trat ein für die Menschenrechte. Sie war sehr sozial, karitativ und national eingestellt. Sie scheute sich nicht, massiv anzuecken. „Mir gibt des Himmels Gnade doch die Lieder / Wenn er mir auch verweigert Gut und Gold. / Was er mir giebt – den Armen sei es wieder / Mit treuem Sinn als Liebespfand gezollt.“ („Allein“) „Die ewge Liebe schuf uns alle gleich. / Verhieß uns allen: Sehen, Freiheit, Frieden: / Ich ringe fort bis sich der Spruch erfüllt: / Daß Fried und Freiheit für uns alle quillt.“ („Im Erzgebirge“)

Sie verehrte Luther und die mit ihm verbundene deutsche Religion, verflucht die Jesuiten: „Wir wollen Christentum in seiner Reinheit / Und eine neue Kirche wird sich heben / Vielleicht ein würdig Sinn Bild deutscher Einheit…“ – gegen die katholische Kirche. Luther hat sie auch für sich selbst eingenommen: Wenn sie alle über sie herfallen und verstoßen sollten: „Und wenn mein Herz von Euch verstoßen, bricht, / So bricht´s mit Luthers Worten doch zusammen: / >Gott helfe mir! – doch anders konnt ich nicht!< -„ („Wartburg“) „Nur freie Menschen beten frei zu Gott / Nur in der Freiheit lebt das Christentum!“ („Dom zu Breslau“) Zudem besingt sie Frauen der Reformation.

Nachdem Hamburg eine massive Feuersbrunst zu erleiden hatte, verglich sie das mit dem Dornbusch, in dem Gott dem Mose erschienen ist: „Erschien er jetzt und weckt uns ihm zu dienen / Durch Feuersgluten jählings uns gesandt!“ (Gedichte: Hier ) Sie verwendet an dieser Stelle eine alttestamentliche Erzählung, um damit die Gegenwart zu prägen. Das geschieht auch in dem eindrücklichen Gedicht „Im Kirschberger Thal“: Hier sieht sie in einem Dorf ungeheure Armut. Sie weint wegen dieser Menschen und „Ein wortlos stilles Beten, / Bis einen Schrei hervor ich stieß. – / O hört ihn nicht vergebens! – / Die Schlange ist im Paradies / Und frißt vom Baum des Lebens!“ Ebenso sieht sie im „Epilog der >Lieder eines deutschen Mädchens. 1847<“ auch die Ostergeschichte: „Der Gott der Liebe ist vom Grab erstanden, / Das Reich des Wahn´s des Hasses wird zuschanden! / So wirds geschehn. – Es wird ein Tag erscheinen / Wo alle Völker frei und stolz sich heben…“. Sehr intensiv wird das in „Und ich bin nichts als ein gefesselt Weib“ vertieft, in dem ein Prophet ausspricht, dass Gott ein Volk – das deutsche Volk – befreien werde. Entsprechend kann sie auch „Im Drachenfels“ eine alte Sage mit dem christlichen Glauben verbinden: „Durch sie zum Glauben reiner Menschenliebe / Durch sie zum milden Christengott bekehrt! – O daß die Sage doch lebendig bliebe / In unsrer Zeit, die noch vom Wahn bethört!“

In „Moosrose“ ruft sie auf, dem Gott zu vertrauen, der nicht nur im Wettertoben redet, sondern auch in Rosenglut und im hellen Strahl, der „im Kelche funkelt“.

Angemerkt sei, dass die Lerche, die schon in vielen Gedichten begegnete, auch als Gottesbotin, bei der Dichterin wird sie häufig mit Freiheit verbunden.

Wir sehen bei dieser Autorin, dass sie die Sozialpolitik intensiv mit dem Glauben verbunden hat. Und das auch in dem sehr eindrücklichen Gedicht: „Für alle“. Für alle handelt Gott. Er handelt nicht für einzelne Menschengruppen, sondern für alle. Das sieht sie in der Heiligen Nacht gesungen: „Für alle will der Herr sich offenbaren / in seiner ewigtreuen Liebesmacht“, alle hat er in der Gemeinde geeint. Für alle gilt der Opfertod Jesu: „Denn allen ward verkündet seine Lehre, / Die in der Gleichheit aller Menschen ruht.“ – „Der Kelch des Heils für alle!“ Dann schildert sie die Menschenrevolution, die nur Männern galt. Sie reden sich als Brüder an, aber Frauen bleiben ohne Rechte. „Der Frauen Schar, die in den Staub getreten, / Ward nur erhoben an des Glaubens Hand. / Die Besten lernten fromm zum Himmel beten, / Weil die Erdenwelt sie nicht verstand“ – die anderen Frauen ließen sich dazu überreden, nur Spiel und Tand und für die süße Minne zu sein. Doch wie vor Gott alle gleich sind, so wird es auch in der Menschheit sein: „Erlösung kam für alle!“