Blaise Pascal (1623-1662)

Blaise Pascal (1623-1662)

Blaise Pascal ist kein Dichter im strengen Sinn. Er ist ein Allroundman, ein bis heute einflussreicher Mathematiker, Physiker, Philosoph – aber auch von Atheisten massiv angegriffener Wissenschaftler, weil er der gängigen Sicht widerspricht, dass ein guter Wissenschaftler kein Christ sein könne. Kurz: Er fordert die Atheisten bis heute heraus und fördert den christlichen Glauben bis in die Gegenwart.

Er stammt aus gehobenerer Schicht. Seine Mutter starb im Zusammenhang der Geburt seiner jüngeren Schwester Jacqueline, die Nonne wurde und schon als Kind gedichtet hat, später unter anderem ein Buch zur Erziehung schrieb. Er selbst war immer kränklich, wurde von seinem Vater und von Privatlehrern unterrichtet. Die nicht fromme Familie wandte sich dem Jansenismus zu, einer nicht anerkannten und (vor allem vom Staat und Jesuiten) mehr oder weniger verfolgten katholischen Richtung, die eine sehr strenge Gnaden- und Verwerfungslehre vertrat. Er griff intensiv in die Auseinandersetzungen ein, auch mit spöttischen Briefen gegen Jesuiten (Die Provinzler). In seinen berühmten Pensées, die viele Glaubende beeinflussten, vertrat er den Ansatz, dass nicht zwischen Glauben und Wissenschaft getrennt werden dürfe, weil alles sein eine Einheit ist. Als sich seine Krankheit verschlimmerte, starb er mit 39 Jahren.

O Dieu, devant qui je dois rendre un compte exact de toutes mes actions à la fin de ma vie et à la fin du monde !
O Dieu, qui ne laissez subsister le monde que pour exercer vos élus, ou pour punir les pécheurs !
O Dieu, qui laissez les pécheurs endurcis dans l’usage délicieux et criminel du monde !
O Dieu, qui faites mourir nos corps, et qui, à l’heure de la mort, détachez notre âme de tout ce qu’elle aimait au monde !
O Dieu, qui m’arracherez, à ce dernier moment de ma vie, de toutes les choses auxquelles je me suis attaché, et où j’ai mis mon cœur !
O Dieu, qui devez consumer au dernier jour le ciel et la terre, et toutes les créatures qu’ils contiennent, pour montrer à tous les hommes que rien ne subsiste que vous, et qu’ainsi rien n’est digne d’amour que vous, puisque rien n’est durable que vous !
O Dieu…

und es geht weiter mit mon Dieu…

Oh Gott, dem ich Rechenschaft geben muss über alle meine Handlungen am Ende meines Lebens, am Ende der Welt!
O Gott, der lässt die Welt bestehen, um die Auserwählten zu prüfen und die Sünder zu bestrafen.
O Gott, der lässt die Sünder verhärten um Gebrauch der kostbaren und kriminellen Welt…

Wir finden also 7 Mal zu Beginn der einzelnen hymnischen Aussagen Gott angesprochen. (Ähnlich siehe Augustinus). Dieses Gebet hat poetischen Charakter, wenn es auch aus meiner Sicht kein Gedicht im strengen Sinne ist. Aber wie schon häufiger gesehen: Gebete und Gedichte hängen nicht selten eng zusammen. Das beginnt schon im Alten Testament, geht weiter über das Neue Testament, durch die Kirchengeschichte hindurch. Erwähnenswert ist dieser sehr bekannte Text, der im Zusammenhang seiner Bekehrung 1654 entstanden ist. Er hatte ihn in seine Kleidung eingenäht, wurde erst nach seinem Tod entdeckt und veröffentlicht http://www.bibleetnombres.online.fr/memorial1.htm :


Feu
Dieu d’Abraham, Dieu d’Isaac, Dieu de Jacob, non des philosophes et des savants.
Certitude. Certitude. Sentiment, Joie, Paix.
Dieu de Jésus-Christ,
Deum meum et Deum vestrum. Jean 20/17*
„Ton Dieu sera mon Dieu „
Oubli du monde et de tout, hormis Dieu.
Il ne se trouve que par les voies enseignées dans l’Evangile.
Grandeur de l’âme humaine
„Père juste, le monde ne t’a point connu, mais je t’ai connu“.
Joie, Joie, Joie, pleurs de joie.
Je men suis séparé. ———
Dereliquerunt me fontem aquae vivae.
„Mon Dieu me quitterez-vous?“ ———
que je n’en sois pas séparé éternellement.
„Cette est la vie éternelle, qu’ils te connaissent seul vrai Dieu, et celui que tu as envoyé, Jésus-Christ“.
Jésus-Christ, ———–
Jésus-Christ, ———–
Je m’en suis séparé ; je l’ai fui, renoncé, crucifié, Jean 17 ————-
que je n’en sois jamais séparé. ————
Il ne se conserve que par les voies enseignées dans l’Evangile.
Renonciation totale et douce. Soumission totale et douce.
Soumission totale à Jésus-Christ et à mon directeur.
Eternellement en joie pour un jour d’exercice sur la terre.
Non obliviscar sermones tuos. Amen.


Feuer
Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Philosophen und Gelehrten.
Gewissheit, Gewissheit, Gefühl, Freude, Friede.
Der Gott Jesu Christi.
Deum meum et Deum vestrum. Johannes 20/17*
Dein Gott ist mein Gott.
Vergessen der Welt und von allem, nur Gottes nicht.
Er ist allein auf den Wegen zu finden, die das Evangelium lehrt.
Größe der menschlichen Seele.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich.
Freude, Freude, Freude, Freudentränen.
Ich habe mich von ihm getrennt. ———
Dereliquerunt me fontem aquae vivae.
Mein Gott, wirst du mich verlassen? ———
Möge ich nicht auf ewig von ihm getrennt sein.
Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.
Jesus Christus! ———–
Jesus Christus! ————
Ich habe mich von ihm getrennt, habe mich ihm entzogen, geleugnet, gekreuzigt, Johannes 17 ———
Möge ich niemals von ihm getrennt sein. ————
Er ist allein auf den Wegen zu bewahren, die im Evangelium gelehrt werden.
Totaler Verzicht und sanft,
totale Unterwerfung und sanft.
Totale Unterwerfung unter Jesus Christus meinem Direktor.
Ewige Freude für einen Tag der Mühe auf Erden.
Non obliviscar sermones tuos. Amen.